Immunsystem stärken mit Thai-Massage?

Kann traditionelle Thai-Massage das Immunsystem stärken? In den letzten Jahren hat die medizinische Forschung zunehmend erkannt, dass traditionelle Heilmethoden wie die Thai-Massage nicht nur entspannend, sondern auch gesundheitsfördernd sein können. Besonders interessant sind hierbei die potenziellen Auswirkungen solcher Praktiken auf die Abwehrkräfte.

Dieser Artikel beleuchtet drei faszinierende Studien, die zeigen, wie traditionelle Thai-Massage und Aromatherapie das Immunsystem stärken und zu einer verbesserten Gesundheit beitragen können.

Stärkung des Immunsystems bei Senioren

Stell dir vor, dein Immunsystem ist wie ein Sicherheitsteam in deinem Körper, das dich vor Krankheiten und Infektionen schützt. Wenn wir älter werden, wird ein Teil dieses Teams (genannt T-Helferzellen) müde und schwach. Das ist normal, und einer der Gründe weshalb ältere Menschen empfänglicher für viele Krankheiten sind. (Wer es genau wissen will: Seneszente CD4+ T-Zellen sind eine Form von Immunzellen, die bei älteren Menschen häufig vorkommen und mit chronischen Entzündungskrankheiten und Immunoseneszenz, dem Alterungsprozess des Immunsystems, in Verbindung gebracht werden.)

In einer Studie1 aus dem Jahr 2021 haben Forscher untersucht, ob traditionelle Thai-Massage helfen kann, dieses T-Helferzellen wieder fitter zu machen. Sie haben ältere Menschen genommen und ihnen entweder sechs Wochen lang jede Woche eine Thai-Massage gegeben oder sie einfach nur ausruhen lassen.

Was sie herausfanden, war ziemlich interessant: Die Menschen, die die Massagen bekamen, hatten danach weniger von diesen müden Immunzellen. Das bedeutet, dass die Thai-Massage ihnen geholfen hat, ein stärkeres Immunsystem zu haben, also besser gegen Krankheiten geschützt zu sein.

Falls es dich interessiert sind hier Details zur Studie:

  1. Teilnehmer und Methoden: An der Studie nahmen 12 Freiwillige im Alter von 61 bis 75 Jahren teil. Sie erhielten sechs wöchentliche einstündige Sitzungen der traditionellen Thai-Massage oder Ruhepausen in einem randomisierten kontrollierten Crossover-Design mit einer 30-tägigen Auswaschphase. Es wurden Durchflusszytometrieanalysen von Oberflächenmarkern und intrazellulären Zytokinfärbungen durchgeführt.
  2. Veränderungen bei CD4+ T-Zell-Subgruppen: Die Studie zeigte, dass traditionelle Thai-Massage die seneszenten CD4+ T-Zell-Subgruppen verringern konnte. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt (niedrig <2,75% oder hoch ≥2,75%) basierend auf der Anzahl der CD4+28null NKG2D+ T-Zellen. Nach sechs Thai-Massage-Sitzungen verringerte sich die Zellpopulation in der Gruppe mit hohen Werten signifikant.
  3. Schlussfolgerungen: Mehrere Runden Thai-Massage könnten die Immunität fördern, indem sie aberrante CD4+ T-Untergruppen verringern. Traditionelle Thai-Massage könnte als ergänzende Therapie zur Verbesserung des Immunsystems bei älteren Bevölkerungsgruppen eingesetzt werden.

Kurz gesagt, die Studie zeigt, dass regelmäßige Thai-Massagen älteren Menschen helfen könnten, sich ein bisschen gesünder und stärker zu fühlen, indem sie ihrem Immunsystem einen kleinen Schub geben.

Unterstützung des Immunsystems von Patienten mit Darmkrebs, die Chemotherapie erhalten

Eine Studie2 welche im Jahr 2013 im Asian Pacific Journal of Cancer Prevention veröffentlicht wurde untersuchte ob Aromatherapie in Kombination mit leichter Thai-Massage das zelluläre Immunsystem von Patienten mit Darmkrebs, die eine Chemotherapie erhalten, verbessern kann.

Okay, ich erkläre dir die Studie über Aromatherapie und leichte Thai-Massage bei Krebspatienten ganz einfach:

Stell dir vor, du kämpfst gegen eine sehr schwere Krankheit wie Krebs und nimmst Medikamente (Chemotherapie), die sehr stark sind. Diese Medikamente sind so stark, dass sie manchmal Teile deines Körpers schwächen, die dir eigentlich helfen sollten, gesund zu bleiben, wie deine weißen Blutkörperchen.

In dieser Studie wollten Professor Santisith Khiewkhern und seine Koautoren sehen, ob eine Kombination von Aromatherapie und sanfter Thai-Massage helfen kann, diese wichtigen weißen Blutkörperchen zu stärken. Sie nahmen eine Gruppe von Krebspatienten und teilten sie in zwei Gruppen: Eine Gruppe bekam die Aromatherapie und Massage, und die andere Gruppe nicht.

Nachdem sie die Behandlung durchgeführt hatten, stellten sie fest, dass die Gruppe, die die Aromatherapie und Massage bekam, mehr von diesen wichtigen weißen Blutkörperchen hatte und sich auch insgesamt besser fühlte. Sie waren weniger müde und gestresst.

Einige Details zur Studie:

  1. Hintergrund: Chemotherapie bei Darmkrebspatienten kann die Anzahl der weißen Blutkörperchen verringern und damit das Risiko für Infektionen erhöhen. Frühere Studien zeigten, dass Aromatherapie-Massagen das Immunsystem beeinflussen können.
  2. Studiendesign und Teilnehmer: In die Studie wurden 66 Patienten mit Darmkrebs aus einem Krankenhaus in Thailand aufgenommen. Sie wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt drei Aromatherapie-Massagen mit Ingwer- und Kokosöl über eine Woche, während die Kontrollgruppe nur Standardunterstützung erhielt.
  3. Ergebnisse: Die wichtigste Erkenntnis war, dass die Anzahl der Lymphozyten (eine Art von weißen Blutkörperchen) in der Behandlungsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant höher war. Dies deutet darauf hin, dass Aromatherapie mit Thai-Massage die Anzahl der Lymphozyten um 11% erhöhen könnte. Zudem waren die Symptome wie Müdigkeit, Schmerzen und Stress in der Massagegruppe niedriger als in der Kontrollgruppe.
  4. Schlussfolgerungen: Aromatherapie mit leichter Thai-Massage kann das Immunsystem von Krebspatienten, die eine Chemotherapie erhalten, stärken, indem sie die Anzahl der Lymphozyten erhöht und die Schwere der häufigen Symptome verringert.

In einfachen Worten, diese Studie zeigt, dass Aromatherapie in Kombination mit leichter Thai-Massage das Immunsystem von Darmkrebspatienten, die eine Chemotherapie durchlaufen, stärken kann und hilft, einige der Nebenwirkungen der Behandlung zu lindern.

Entzündungsmarker bei Männern mit Harnwegssymptomen

Eine kürzlich (2023) veröffentlichte Studie3 untersuchte, ob Thai-Massage Patienten mit unteren Harnwegsproblemen (wie z.B. Schmerzen und Unannehmlichkeiten beim Wasserlassen) helfen kann.

Sie haben eine Gruppe von Männern genommen, die Probleme mit dem Wasserlassen hatten aufgrund einer gutartigen Vergrößerung ihrer Prostata. Einige bekamen eine spezielle Pille, andere bekamen regelmäßig Thai-Massagen.

Um zu sehen, ob die Massage hilft, haben die Forscher den Urin dieser Männer vor und nach der Behandlung getestet. Sie suchten nach Biomarkern, die anzeigen, ob im Körper eine Entzündung vorliegt.

Sie fanden heraus, dass Männer, die die Thai-Massage bekamen, weniger von diesen Entzündungszeichen in ihrem Urin hatten.

Details zur Studie:

Hintergrund: Die Studie befasste sich mit Patienten, die an unteren Harnwegssymptomen (LUTS) aufgrund von gutartiger Prostatavergrößerung leiden. Ziel war es herauszufinden, ob traditionelle Thai-Massage (TTM) entzündliche Biomarker im Urin beeinflussen kann, die mit diesen Symptomen in Verbindung stehen.

Methode: Es wurden 43 Patienten in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt das Medikament Tamsulosin, die andere Gruppe traditionelle Thai-Massage. Vor und nach einer vierwöchigen Behandlung wurden Urinproben gesammelt und auf verschiedene Marker untersucht, darunter MCP-1 (Monocyte Chemoattractant Protein-1) und IFN-gamma (Interferon-gamma).

Ergebnisse: Die Studie zeigte, dass die Gruppe, die mit Thai-Massage behandelt wurde, eine signifikante Verringerung des Verhältnisses von MCP-1 zu Kreatinin im Urin aufwies. Dies deutet darauf hin, dass Thai-Massage die Entzündungsmarker im Urin reduzieren und somit positiv auf LUTS wirken kann. Die Veränderungen in der Expression bestimmter Gene, die mit Entzündungsprozessen in Verbindung stehen, wurden ebenfalls beobachtet.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse legen nahe, dass Thai-Massage eine positive Wirkung auf Patienten mit LUTS haben kann, indem sie bestimmte entzündliche Biomarker im Urin reduziert. Möglicherweise könnte Thai-Massage eine mögliche ergänzende Behandlung für diese Patientengruppe sein könnte.

Mit anderen Worten, die Studie zeigte, dass Thai-Massage helfen könnte, die Symptome von Menschen zu lindern, die Schwierigkeiten beim Wasserlassen haben, indem sie die Entzündung im Körper verringert. Es ist, als ob die Massage dazu beiträgt, den „defekten Wasserhahn“ zu reparieren und ihn besser funktionieren zu lassen.

Traditionelle Thai-Massage & moderne Medizin: Eine vielversprechende Kombination?

Diese Studien unterstreichen die potenziell bedeutende Rolle der Thai-Massage und Aromatherapie in der modernen Gesundheitsfürsorge, insbesondere als Ergänzung zur konventionellen Medizin. Sie zeigen, dass traditionelle Heilmethoden mehr sind als nur Entspannungstechniken; sie können tatsächlich eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens spielen.

  1. Sornkayasit, Kanda, Amonrat Jumnainsong, Wisitsak Phoksawat, Wichai Eungpinichpong, and Chanvit Leelayuwat. „Traditional Thai Massage Promoted Immunity in the Elderly via Attenuation of Senescent CD4+ T Cell Subsets: A Randomized Crossover Study.“ International Journal of Environmental Research and Public Health 18, no. 6 (2021): 3210. ↩︎
  2. Khiewkhern, Santisith, Supannee Promthet, Aemkhea Sukprasert, Wichai Eunhpinitpong, and Peter Bradshaw. „Effectiveness of aromatherapy with light thai massage for cellular immunity improvement in colorectal cancer patients receiving chemotherapy.“ Asian Pacific Journal of Cancer Prevention 14, no. 6 (2013): 3903-3907. ↩︎
  3. Sinsomboon, Ongart, Natthaporn Kuendee, Alisa Naladta, Kusuma Sriyakul, and Sophida Sukprasert. „Thai traditional massage modulates urinary MCP-1 and relevant inflammatory biomarkers in lower urinary tract symptom patients.“ Journal of Traditional and Complementary Medicine (2023). ↩︎

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